Geschichten, die das Leben nicht schreibt

#1 von Sonnenstrahl , 05.07.2011 09:58

1. Peter Pan und wie alles seinen Anfang nahm ...



Ihr kennt alle Peter Pan, den achtjährigen Jungen, der fliegen und noch jede Menge anderer Dinge kann? Habt ihr schon einmal vom Nimmerland gehört? Vom größten Spielplatz der Welt, wo sich Kinder Nacht für Nacht treffen, auf dem sie zusammen spielen, lachen, tanzen und singen können, ohne jemals erwachsen zu werden? Wo sie Abenteuer bestehen? Nicht? Dann lest hier, wie Peter und viele andere Kinder, Feen, Elfen, Hexen, Magier, Drachen, Dinos, Blaugrünländer, Zauberer, Piraten, Schattengeister und natürlich Käpt`n Hook ihre Abenteuer bestehen werden ... Ich erzähle euch gern, wie Peter das Nimmerland erreichte ...


... Peter Pan wurde in England geboren, seine Eltern liebten ihn über alles und freuten sich jeden Tag über ihren kleinen Jungen. Eines Tages, Peter war gerade sieben Tage alt, seine Mama hatte vergessen, das Kinderzimmerfenster zu schließen, beschloss er, hinaus in den Stadtpark zu fliegen (Babys können vor ihrer Geburt fliegen, später verliert sich das wieder, je älter die Kinder werden). Er hörte dort Kindergeschrei, Toben, Gelächter und sah, dass sie alle zusammen spielten. Genau dort wollte er sein! Als Peter ankam, fing er an Flöte zu spielen (Peter konnte alles, was er wollte).Es versammelten sich alle um ihn, auch Elfen und Feen waren unter den Zuhörern. Er spielte so gut, dass sie ihn überhaupt nicht mehr weglassen wollten. Sie waren begeistert! Peter musste dem Feen- und Elfenvolk versprechen, dass er für immer bei ihnen bliebe. Eine Bedingung hatte er allerdings, er wollte noch einmal nach Hause fliegen dürfen, sehen, ob alles in Ordnung war (er hatte wohl Angst, dass ein anderes Kind an seine Stelle treten könnte).
Er flog nach Hause, sah, dass das Kinderzimmerfenster offen stand, dass sein Bettchen leer war, seine Mutter um ihren „verlorenen“ Sohn weinte und so flog er zufrieden wieder zurück zum Stadtpark.
Ein paar Wochen später wollte er noch mal nachschauen, da sah er, dass das Kinderzimmerfenster zu war, in SEINEM Bettchen lag ein anderes Kind und seine Eltern weinten auch nicht mehr um ihn, den „verlorenen“ Sohn. Das war zuviel für Peter. Das konnte er nicht aushalten. Nein! Er schwor sich, den Elfen und Feen, nie wieder zurückzukehren. So zog er mit ihnen in ihr Land, dem Nimmerland. Er war ein „verlorenes“ Kind, das seine Heimat im Nimmerland fand, wie viele andere auch, die „verloren“ gingen. Damals, heute und morgen, auf der ganzen Welt ...

... So beginnt nun die Geschichte im Nimmerland, das Land von Peter Pan, Wendy, Tinkerbell und von all den anderen Kindern, denen wir noch begegnen werden ...


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RE: Geschichten, die das Leben nicht schreibt

#2 von Sonnenstrahl , 05.07.2011 09:59

Wendy, ein kleines Mädchen, auch in England geboren, elf Jahre alt, schloss sich Peter Pan an, sie war die „Mutter“ für ihn, sorgte für ihn, machte sich Gedanken über die Erziehung, aber bei Peter war alle Müh umsonst, er ließ sich nicht erziehen. Da im Nimmerland kein Kind jemals erwachsen wird, blieb er für immer acht Jahre alt.
Wendy war glücklich, sie baute sich ein Haus, ein kleines, in dem alle Platz fanden, sie kochte, wusch und erzog alle Kinder, die sich erziehen ließen. Aber so richtig zufrieden war sie nie. Sie wollte erwachsen werden, sie wollte zurück nach England. Sie sehnte sich danach, richtige Kinder zu erziehen, diese hier waren ihr zu kindisch und sie wurden auch nicht größer und älter. Sie wollte nicht mehr im Nimmerland bleiben. So flogen Peter und sie zurück nach England, wo sie sich vor langer, langer Zeit trafen und er sie als Freundin mitnahm. Peter verabschiedete sich mit den Worten: Liebste Wendy, ich werde gehen, du wirst hier bleiben und auf dich aufpassen. Jedes Jahr werde ich zu dir zurückkehren und dich besuchen. Ich werde dich in meinem Herzen behalten, für immer und ewig, solange ich lebe und ich lebe sehr lange, wenn ich im Nimmerland bin, das weißt du. Das schwöre ich dir.
Wendy sagte zu ihm: Ich werde dich und das Nimmerland nicht vergessen, das schwöre ich dir, Peter.

Peter setzte sich noch einmal auf den Fenstersims bei Wendy, warf ihr einen Kuss zu und verschwand in die Lüfte...
Diesen Schwur brach er nicht, er besuchte Wendy jedes Jahr, setzte sich auf den Fenstersims, wartete, bis sie das Fenster öffnete und dann freuten sich beide, dass sie sich wieder sahen. Solange Wendy noch das kleine Mädchen war, war Peter da, bis eines Tages der Besuch von ihm ausblieb. Das lag daran, dass aus Wendy eine junge Frau wurde, die heiratete und Kinder bekam, aber sie vergaß ihren Peter nie und sie hoffte, dass sie ihn bald wieder sehen würde (das geschah, aber davon wird erst viel später erzählt).
Peter vergaß Wendy auch nicht, aber mit Erwachsenen hatte er so seine Probleme. Auch mit dieser Erwachsenen, obwohl es Wendy war, wollte er nichts zu tun haben. Er war und blieb Kind und Erwachsene wollten nur das Eine: Ihn erziehen! Und das wollte er nicht. Also blieb er weg von ihr, so weit wie möglich.

Ja, es war eine seltsame Geschichte zwischen Wendy und ihrem Peter ...


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RE: Geschichten, die das Leben nicht schreibt

#3 von Sonnenstrahl , 05.07.2011 10:00

Tinkerbell ist Peter´s persönliche Fee und das kam so:

Als Peter sechs Tage alt war, lag er in seinem Kinderwagen und fuhr mit seiner Mutter in der Sonne spazieren. Die Sonnenstrahlen kitzelten ihn an der Nasenspitze und er musste lachen. Da er das erste Mal lachte, wurde seine Fee in dem Moment geboren, seine Tinkerbell erblickte das Licht der Welt (immer, wenn Babys das erste Mal lachen, werden Feen geboren). Sie war immer bei ihm, auf allen Abenteuern, die er bestand, auf allen Reisen durchs Nimmerland, auf seine einzige Reise ins Reich der Erwachsenen am St. Nimmerleinstag. Überall, wo er war, war Tinkerbell nicht weit (Feen leben ewig, solange man an sie glaubt. Feen sterben erst, wenn Kinder nicht mehr an sie glauben.). Sie hatte ihn schon ein paar Mal gerettet, wenn er nicht mehr weiter wusste oder wenn er nicht mehr an sich selbst glaubte. Tinkerbell war immer für ihn da, wenn er sie brauchte. Sie flog um ihn herum und sprach mit ihm. Als Wendy noch bei ihm war, war sie eifersüchtig auf sie. Das änderte sich erst, als Wendy wieder nach England ging. Auf diese Reise hatte ihn Tinkerbell auch begleitet.

Tinkerbell, die gute Fee ...


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RE: Geschichten, die das Leben nicht schreibt

#4 von Sonnenstrahl , 05.07.2011 10:01

Wenn Patrick, 13 Jahre alt, abends ins Bett ging, dachte er mit Schrecken an die Nacht. Ihn plagten nämlich Albträume. Peter Pan erfuhr davon und wollte ihn mit sich nehmen, ihm sein Nimmerland zeigen. Er flog also zu uns. Da Patrick sein Fenster geschlossen hielt, musste Peter sich etwas einfallen lassen. Er setzte sich zunächst ganz leise auf den Fenstersims und überlegte, wie er wohl ins Zimmer käme, ohne den Kleinen zu wecken und zu erschrecken. Eine Zauberformel musste her, aber welche. Da fiel Peter eine ein: Dum diddel din, schon bin ich im Zimmer drin. Er freute sich: Na also, klappt doch! Schon stand er vor Patrick´s Bettchen. Er murmelte noch vor sich hin: Nicht einmal der Kleine ist aufgewacht!
Jetzt brauche ich noch die Zauberformel für schöne Träume, die kannte er auswendig, er hatte sie ja schon oft gebraucht, wenn er Kindern schöne Träume wünschte:

Sternenbäume, Sternenbäume,
lasst´ s regnen schöne Sonnenträume.
Lasst ihn nicht das Schön´ versäumen,
was es auf sich hat mit Träumen.

Sonnenträume, Sonnenträume,
lasst euch fallen von den Bäumen.
Der Patrick will nur Gutes träumen,
will nicht das Nimmerland versäumen.

Jetzt war Patrick doch aufgewacht, schaute Peter an und lachte: Peter, du hier? Nimmst du mich bitte mit in dein Nimmerland, zu all den anderen Kindern, mit denen ich spielen kann und glücklich bin. Bitte, bitte lieber Peter!
Peter antwortete: Natürlich Patrick, deinetwegen bin ich doch da, ich nehme dich mit in das Abenteuerland.

Peter nahm Patrick an die Hand und so flogen sie dem Nimmerland entgegen ...


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RE: Geschichten, die das Leben nicht schreibt

#5 von Sonnenstrahl , 05.07.2011 10:01

Baby war zwei Jahre alt als er aus seinem Kinderwagen fiel. Er rollte über die Straße, knapp an einem Lastwagen vorbei, der scharf abbremste, auf die andere Straßenseite, wo er liegen blieb. Der Mutter, die das mit ansehen musste, blieb fast das Herz stehen. Sie schrie: Mein Kind, mein Kind! Doch keiner wollte die Schreie hören, alle liefen schnell an ihr vorbei. Sie hatten keine Zeit, der Mutter und ihrem Kind zu helfen. Sie sahen, dass dem Kind nichts passiert war und beeilten sich, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, weil es abends 17.00 Uhr und endlich Feierabend war. Die Mütter mussten kochen für ihre Männer und ihre Kinder, da hatten sie nicht noch die Zeit, den zweien behilflich zu sein.
Peter Pan hatte alles mit angesehen und war entsetzt über die Menschen, die an der Mutter und an dem Kind, das am Straßenrand lag, vorbei hasteten. Er hatte nicht das Gefühl, hier zu Hause zu sein, in seinem England. Das war nicht das, was er dachte, vorzufinden. Er flog aus seiner Nische, die für ihn ein Versteck war, hob das Kind hoch und sah, dass es nicht verletzt war. Er sprach: Gott sei Dank ist dem Kind nichts passiert! Er lief zur anderen Straßenseite, wo die Mutter noch stand, von ihrem Schreck und ihrem Schrei ganz außer Atem war und sagte zu ihr: Du hättest besser auf das Kind aufpassen müssen! Sie antwortete ihm mit den Worten: Was kann ich für dich tun? Du hast meinem Kind das Leben gerettet, mein Dank ist dir auf jeden Fall sicher. Peter hatte nur einen Wunsch: Er selbst hätte so gern ein Brüderchen gehabt, aber konnte er das dieser Frau sagen, konnte er sie fragen, ob er den Kleinen in sein Nimmerland mitnehmen kann. Er fürchtete sich ein bisschen vor der armselig aussehenden Frau, von der er glaubte, dass sie ein Nein aussprechen würde und doch, so ein kleines Brüderchen wäre schon was Feines in seinem etwas seltsamen Leben, das nur aus Abenteuer bestand, nur von größeren Kindern umgeben, vielleicht würde er sie doch darauf ansprechen: Ich bin Peter Pan und komme aus dem Nimmerland, dort, wo alle Kinder glücklich sind und niemals älter werden! Ich würde gern dein Kind mitnehmen, ihm dieses Land zeigen und ihn als Brüderchen behalten, bitte! * Dies hatte ihm Wendy beigebracht: Mit dem Wort „bitte“ erreichst du viel und er erinnerte sich jetzt daran. Gut, dass ihm das jetzt noch eingefallen war * dachte er und sah die Frau an, die ihm diese Bitte nicht abschlagen wollte, weil sie selbst noch viele, viele Kinder hatte, die alle satt werden mussten. In dieser Zeit ein reichlich schweres Unterfangen! Sie sagte zu ihm: Na gut, machen wir es so, Peter Pan aus dem Nimmerland. Du bekommst meinen Kleinen, aber ich möchte ihn jedes Jahr sehen. Immer um die gleiche Zeit! Peter bedankte sich bei der Frau, fragte sie nach ihrem Namen und ihrer Adresse und jedes Jahr um die gleiche Zeit, brachte er das Kind für einen Tag zurück nach England.

Er freute sich riesig, denn er hatte jetzt ein Brüderchen!


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RE: Geschichten, die das Leben nicht schreibt

#6 von Sonnenstrahl , 05.07.2011 10:02

Wie Ruth zu Peter Pan kam? Gute Frage, aber nicht leicht zu beantworten. Da ich als Kind schon immer von Peter Pan und seiner Rasselbande begeistert war, wollte ich ihn eigentlich auch immer gern persönlich kennen lernen. Eines Abends, ich saß im Wohnzimmer und träumte so vor mich hin, hatte die Augen geschlossen, war fast am einschlafen und ganz plötzlich, wie aus dem Nichts, stand er da. Ich erschrak mich erst einmal ganz gewaltig, war dann natürlich erstaunt, als ich sah, wer da vor mir stand, weil ich nie damit rechnete, ihn jemals zu sehen, geschweige denn, mit ihm persönlich zu reden. Er sagte: Du hast mich doch gerufen!? Ich sagte: Wie, was, ich dich gerufen? Nein, habe ich nicht, ich habe nur gerade geträumt. * Ach ja, dachte ich, ich habe geträumt oder träume immer noch. * Und dann fiel mir ein, das Nimmerland hieß auch Traumland, habe ich etwa von Nimmerland geträumt? Ich wusste es nicht mehr, aber es musste so sein, sonst stünde Peter nicht hier vor mir. Er fing an zu lachen, als ob er sagen wollte: Mensch, was willst du denn noch, ich bin doch da, das reicht doch! Er fragte mich: Willst du mit mir gehen, mein Reich betreten, meine Berichterstatterin sein, die sich mit mir in jedes Abenteuer stürzt, die von meinen Kindern erzählt und von dem,was wir erleben? Ich sagte: Aber liebend gern Peter, ich werde mit dir kommen, ich möchte auch gern die anderen kennen lernen. Ich werde von jedem Abenteuer berichten und von allem, was wir erleben, werde ich erzählen, das verspreche ich dir, lieber Peter!
So nahm mich Peter an die Hand und wir flogen ins Nimmerland ...den Abenteuern entgegen, ... endlich war es so weit ...ich war dabei ...

Endlich waren alle im Nimmerland angekommen ... Peter, Tinkerbell, Patrick, Baby und Ruth ...wahrscheinlich werden noch viele hinzu kommen, davon wird nach und nach berichtet, immer dann, wenn es soweit ist ...


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RE: Geschichten, die das Leben nicht schreibt

#7 von Sonnenstrahl , 05.07.2011 10:02

Endlich waren alle im Nimmerland angekommen ... Peter, Tinkerbell, Patrick, Baby und Ruth ...wahrscheinlich werden noch viele hinzu kommen, davon wird nach und nach berichtet, immer dann, wenn es soweit ist ...




Hier ist der Text eines Schlafliedes, das ich im Nimmerland gelernt habe: Es heißt: Immer, wenn es Abend wird


Immer, wenn es Abend wird,
gehen Kinder schlafen.
Träumen sich zu Peter Pan,
in den sich` ren Hafen.

Er wird genannt das Nimmerland,
der große Spielplatz dieser Welt.
Es ist das Reich der Kinder,
wo es ihnen gut gefällt.

Das Nimmerland, das große,
das man durch Traum erreichen kann.
War man dort und kehrt zurück,
wurde manch einer zu Peter Pan.

Der Abend, er wird wiederkommen,
sie spielen mit dem Ungeheuer.
Mit Peter Pan und seinen Kindern,
besteh` n sie große Abenteuer.

In einem fort erlegen sie,
Dinos, Mammuts, Feuerdrachen.
Peter nimmt das Wasserschwert,
wirft` s dem Drachen in den Rachen.

Es zischt, es blubbert, alle lachen,
jetzt kann er nicht mehr Feuer spucken.
Da kam der Dino angerannt,
er will noch nach dem Drachen gucken.

Was ist dem Dino denn passiert?,
er stolpert und fällt um.
Wendy nimmt die Wunderwaffe,
ihr Parfum und schon macht` s „Wumm“.

Der Morgen bleibt nicht allzu weit,
schon hat der Traum ein Ende.
Doch freu` n sich auf den Abend schon,
die Kinder und reiben sich die Hände.


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RE: Geschichten, die das Leben nicht schreibt

#8 von Sonnenstrahl , 05.07.2011 10:04

Die erste Geschichte heißt:


Peter Pan, Tinkerbell, Baby, Patrick und Ruth im Reich der Mondschatten


Die erste Reise führte uns ins Reich der Mondschatten. Wir wussten nicht, was uns dort erwartete und waren alle gespannt, was geschehen wird ... wir sollten überrascht werden ...

Wir flogen los, alle miteinander. Sternenstaub zum Fliegen hatten wir von Tinkerbell, der Fee unter uns (Sternenstaub brauchte man, um fliegen zu können). Wir glitten durch die Lüfte, ganz leicht, fast schwerelos. Wir spürten den Wind an unseren Körpern, es war einfach schön, fliegen zu können. Nimmerland wurde kleiner und kleiner, bis wir es aus den Augen verloren. Doch verlassen konnten wir es nicht, denn das Reich der Mondschatten gehörte zum Nimmerland, lag aber in der entgegengesetzten Richtung. Hoch oben in der Luft trafen wir allerlei Vögel an, die uns zuzwitscherten: Passt auf euch auf, dieses Reich der Mondschatten ist nicht ganz ungefährlich! Na ja, wir waren eigentlich auf alles vorbereitet, nur nicht auf das, was uns noch bevorstand ...

... Schäfchenwolken zogen an uns vorbei, Hagelkörner, die so groß waren wie Hühnereier prasselten auf uns nieder, Schneeflocken, so weiß, so ein Weiß hatten wir noch nie gesehen. Dieses Weiß blendete uns, wir mussten unsere Augen schließen, so flogen wir im Blindflug weiter. Wettermäßig hatten wir wirklich viel durchgemacht, uns war fast alles egal, Hauptsache die Landung klappte und so war es dann auch. Endlich! Da wir das erste Mal flogen und auch das erste Mal landeten, war unsere Landung etwas holprig, allerdings war die Landebahn weich, wie wir bemerkten, nur wir wussten nicht, was es war. Ob wir auf der Erde landeten oder auf irgendetwas, das dort unten lag, war uns nicht ganz klar. Wir sollten bald herausfinden, was es war.

Wir landeten auf einem riesigen „ BÄRG „, also ein riesiger Berg, der ein Bär war. Kurzes, braunes, stachliges, stoppeliges Fell, wie wir feststellten, das hatte unsere Landung etwas gedämpft. Wir fielen direkt auf die Kuppe dieses Bergs, der sich Gott sei Dank nicht bewegte, noch nicht. Wer weiß, wenn er aufwachte, ob er uns dann als Futter ansah? Wir hofften nicht, aber wenn es denn so sein musste, mussten wir gegen ihn kämpfen. Das war klar. Und wir wussten, wir würden Sieger sein am Ende dieses Kampfes, obwohl es natürlich schwer werden würde. Aber, all diese Überlegungen waren im Moment unnötig, weil der Berg-Bär noch schlief. Also wollten wir ihn auch nicht wecken, darin waren wir uns einig.

Patrick meinte plötzlich: Da, seht mal, der Berg-Bär bewegt sich. Hiiiiiiiiiilfeeeeeeee! Alles runter! Wir rollten den Berg-Bär hinab, weil er sich so schnell bewegte, dass wir von selbst gar nicht mehr dazu kamen, langsam und gemächlich hinab zu steigen. Wir kugelten den Abhang hinunter, kugelten und kugelten, purzelten übereinander, purzelten untereinander, bis wir unten ankamen und ausrollten. Keiner von uns hatte sich weh getan. * Gott sei Dank, dachte ich, das ging noch einmal gut, keiner hat sich die Knochen gebrochen. *
Wir hatten das Ausmaß des Bären nicht bedacht, so sahen wir, als er aufstand, wie riesig er war! Riesig? Das war gar kein Ausdruck dafür, der Bär war bestimmt 100 Meter groß. Er sah uns direkt mit seinen haselnussbraunen Augen an, die so groß wie Satellitenschüsseln waren. Wir fürchteten, dass er uns angreifen würde, aber im Moment geschah in dieser Hinsicht nichts. Er stand da, bewegte sich in keine Richtung und sah uns nur an. Dann schloss er für einen Moment seine riesigen Augen, riss sie wieder auf und rieb sie sich. Diese Tatzen! Sie waren mit Krallen besetzt, es grauste uns davor. Krallen, die aussahen, als ob sie gleich ausfahren würden und wir darunter zu leiden hätten, aber wir hatten Glück. Der Bär reckte und streckte sich und, wir trauten unseren Augen nicht, legte sich wieder hin, er wollte wohl weiter schlafen. Hatten wir ein Glück, er wollte uns gar nichts tun, wir waren erleichtert. Schnell machten wir, dass wir weg kamen.

Den Berg-Bären hatten wir überstanden, schon wartete das nächste „Etwas“ auf uns. Dieses „Etwas“ war noch nicht von uns zu identifizieren. Es flog uns entgegen und wir wussten nicht, was es war. Endlich, nach näherem Hinsehen, entdeckten wir, dass dieses „Etwas“, von was wir geglaubt hatten, dass es nur ein einzelnes Wesen ist, mehrere waren. Als dieses „Etwas“ am Himmel flog, sah es aus wie ein Stern, der aber nicht funkelte und nicht glühte, aber von einem hellen gleißenden Weiß war, dass es uns blendete. Als sie dann fast bei uns waren, entpuppten sich diese mehrere unidentifizierbaren Flugobjekte als schattenhafte Geister. Es waren die Schattengeister des Reichs Mondschatten, von denen wir zwar jede Menge gehört, aber sie noch nie gesehen hatten. Ihre Gedanken waren für uns zu hören, auch dann, wenn sie weit weg von uns waren. Wenn sie dachten, dachten sie in ihrer Geistersprache, die sich wie Zischlaute anhörten. Sie sprechen nicht miteinander, sondern dachten miteinander. Diese Sprache kannten wir und konnten sie zum Glück auch verstehen, wir hatten sie vor unserem Flug ins Reich der Mondschatten noch gelernt.

„Ein Schattengeist hatte sich unser angenommen, er war schon lange im Nimmerland, er arbeitet als Dolmetscher in der Zentrale unseres Traumlandes. Dieser Schattengeist heißt Doloren, was auf moschaisch heißt (Zusammensetzung der ersten beiden Buchstaben des Wortes Mondschatten, die Sprache also: Moscha): Dolo = Gedanke, ren = sprechen. Also heißt er auf moschaisch „der sprechende Gedanke“ (alle Schattengeister hatten ihren speziellen Namen, aber mir fällt nur noch dieser ein, weil ich ihn sehr schön fand). Doloren hatte uns diese moschaische Sprache beigebracht, ich muss sagen, er gab sich redlich Mühe und, wie man unschwer erkennen kann, hatte sich diese jetzt bezahlt gemacht (ich danke Dir, Doloren).“

Was sollten wir tun? Solange sie nicht angriffen, war gut. Aber, was machten wir, wenn sie einen Angriff auf uns starteten? Sie hatten Waffen, von denen wir keine Ahnung hatten. Uns war angst und bange. Jetzt allerdings darüber nachzudenken, mit was wir uns verteidigen konnten, war sinnlos. Das konnten wir immer noch tun, wenn es so weit war. Noch sah es aber nicht danach aus. Der Angriff sollte erst später stattfinden ... es sollte ein Scheinangriff gestartet werden, von dem wir allerdings wussten, dass es ein Scheinangriff war.

Die Geister erlebten uns ganz ruhig und gelassen, als sie ihren „Angriff“ flogen und waren darüber sehr verwundert. Es lag sogar etwas wie Bewunderung in ihren hohlen Augen, das sah ich. Sie hatten anscheinend noch nie erlebt, dass man so ruhig stehen bleiben konnte wie wir. Sie dachten, wir seien sehr stark und es würde sich herausstellen, dass wir eigentlich unangreifbar seien. Da wir ihre Gedanken hören konnten, wussten wir natürlich, dass es nur ein Scheinangriff war und so konnten wir ihn in aller Seelenruhe abwarten.
Noch ungefähr 10 Minuten blieben wir wie versteinert stehen, dann kam endlich Bewegung in unsere „Truppe“. Wir setzten uns alle erst einmal hin und warteten ab, was weiterhin geschehen würde. Endlich sitzen, die Beine ausstrecken, die Arme bewegen, ach, tat das gut.

Sie flogen am Himmel umher, umkreisten den Mond, flogen auf und flogen nieder, immer im Wechsel. Diese Geister! Sie schwebten umher, durchsichtig, milchig. Etwas störte uns ganz gewaltig an ihnen. Aber was war das? Wir wussten es nicht. Wir überlegten hin und her, aber wir kamen nicht drauf. Noch nicht! Wir stellten uns vor, wir seien die Geister und überlegten, was sie wohl machen würden. Würden sie doch noch einen Angriff starten? Wir glaubten es nicht. Aber, was wollten sie dann noch von uns? Wir kamen zu keinem Ergebnis. Die Schattengeister überlegten wohl auch, was sie jetzt als nächstes mit uns anstellen konnten. Ich glaube, sie kamen nicht drauf. Plötzlich ein lauter Knall, eine Explosion!

Was war denn das? Überall Feuer! Wo man hinsah, brannte es lichterloh. Woher kam dieses Feuer? Wir schauten uns um und da sahen wir, was passiert war: Ein großer Meteorit knallte uns fast vor die Füße. Wären wir 1000 Meter weiter rechts gesessen, hätte uns dieser Meteorit glatt erschlagen. Wo kam der her? Wir schauten auf zum Himmel, der knallrot war, irgendetwas brannte auch dort oben. Wer oder was hatte dieses Feuer dort oben ausgelöst? Und was fiel von dort oben fast auf uns nieder? Die Schattengeister hatten sich für einen Moment verzogen. Wir sahen sie nicht mehr. * Ich glaube, sie allein wussten, was das war * Sie hatten die Lösung, warum der Meteorit sich gelöst hatte. Wir liefen und liefen, um dem Feuer zu entkommen, aber wir hatten keine Chance, gar keine. Doch, da gab es etwas, womit wir das Feuer löschen konnten, Peter hatte es natürlich mitgenommen. Er dachte wohl an alles. Es war der Wassertank, der etwa 1000.000 Liter Wasser fasste. Ob wir ihn holen konnten? Wo hatten wir ihn denn zuletzt gehabt? Mir fiel ein, dass wir ihn im Nimmerland zurückgelassen hatten, also hatte er ihn doch nicht mitgenommen. Peter meinte nur lakonisch: Glaubst du wirklich, ich würde ohne Wassertank fliegen? Da wäre ich schön blöd. Ich fragte ihn: Wie hast du ihn denn mitnehmen können? Wir waren zu fünft, hielten uns an den Händen und ich habe keinen Wassertank gesehen! Da meinte er bloß zu mir: Liebe Ruth, ich will dir mal eins sagen, du bist ein nettes Mädel, aber erwachsen, leider. Du bist Berichterstatterin, eine von uns Nimmerländern, klar, aber deine Phantasie reicht wohl doch noch nicht aus, dir vorstellen zu können, dass der Wassertank auf unserem Flug NATÜRLICH mit dabei war, allerdings nur in MEINER Vorstellung. * Ja Peter, ich glaube, du hast Recht damit, diese Rüge hattest du mir zu Recht erteilt. *

* Also war der Wassertank doch da und ich hatte nur nicht die Vorstellungskraft gehabt ... okay. Es wird mir noch öfter passieren, dass ich mir etwas nicht vorstellen kann und es trotzdem da ist, dank Peters Vorstellungskraft. Ach, ich war wohl doch noch zu erwachsen. *

Da wir mit bloßen Händen den Wassertank nicht tragen konnten, mussten wir mit ihm fliegen. Wir flogen hoch in die Luft, kehrten den Wassertank um, sodass sich das Wasser auf dem Reich der Mondschatten verteilen konnte und das Feuer ausging. Das Wasser ergoss sich auf der ganzen Fläche, hier und da stoben noch ein paar Funken davon aber insgesamt gesehen, hatten wir das Feuer gelöscht und wir konnten mit dem Ergebnis zufrieden sein. Es zischte an allen Ecken und Enden, weil dieser Brandherd so unheimlich heiß war. Bis wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, war aber alles wieder in Ordnung und die Erde hatte sich abgekühlt. Jetzt, wo die Schattengeister nicht mehr da waren und das Feuer auch gelöscht war, konnten wir uns endlich zur Ruhe begeben. Wir suchten uns einen Schlafplatz, legten uns nieder und waren völlig fertig vom ersten Tag im Reich der Mondschatten. Wir schliefen bald alle ein, nur eine von uns war noch wach und das war Tinkerbell. Sie konnte nicht einschlafen ... Was sie wohl dachte? Hatte sie Angst vor etwas? Ich weiß es nicht, aber ich überlegte nicht mehr lange und schlief auch ein.

Am nächsten Tag mussten wir unsere Vorstellungskraft wieder bemühen. Wir hatten allesamt Hunger und Durst. Wir setzten uns also an einen Tisch, auf dem Kaffee war, für die Erwachsenen unter uns (es gab ja nur eine Erwachsene und das war ich), Tee und Kakao für die Kinder, davon hatten wir ja drei. Ja, das brachte mich auf die Frage: Wo war eigentlich Tinkerbell geblieben? Sie war nirgends zu sehen ... Komisch, sehr merkwürdig ... Ach ja, wir hatten Toast auf unseren Tellern, Marmelade auf dem Tisch stehen, Milch, Cornflakes, Joghurt, Müsli, verschiedene Sorten, Wurst und Käse. Den Toast hatte ich schon erwähnt, dazu gab es noch frische Brötchen oder * Weckle, wie wir Schwaben dazu sagen würden * (bin nicht aus Schwaben, wohne nur hier). Wir frühstückten alle zusammen und ich fragte Patrick, ob er denn Tinkerbell heute schon gesehen hätte. Er sagte: Nein, seit gestern Abend nicht mehr. Ich bemerkte, dass Peter sich an unserem sehr kurzen Gespräch gar nicht beteiligte, als ob er wüsste, wo sie steckte. Und so war es dann auch. Peter wusste schon, wo sie war. Sie war als Kundschafterin voraus geflogen. Wenn alles in Ordnung war, sollten wir nachkommen, sie holte uns hier ab.

Es war eine ruhige Nacht. Keiner hatte uns gestört, keiner wollte sich mit uns anlegen, kein Feuer weit und breit ... Na, wenn das mal gut ginge ...

Peter sah, dass Tinkerbell nicht schlafen konnte und fragte sie letzte Nacht, ob sie das für ihn erledigen würde.“ * Wenn es Tinkerbell nicht machte, wer dann ... Sie tut doch alles für ihn. Ich glaube, sie liebt ihren Peter über alles ... ja, das denke ich schon ... * „

Nachdem wir gefrühstückt hatten, beeilten wir uns, wir wollten alle nachsehen, was der Meteorit beschädigt hatte. Wir liefen so schnell wie möglich zu dieser Stelle, wo er einschlug. Er hatte wirklich einen riesigen Krater hinterlassen, mittendrin lag er, überall verstreut lagen Splitter von ihm. Die Oberfläche des Meteoriten war rau und doch wiederum sehr weich, wie eine Art Gummiball. Sehr widerstandsfähig und doch konnte man den „fallenden Stern“ eindrücken. Was hatte dann den Knall verursacht? Wir mussten lange danach suchen, bis wir die Ursache gefunden hatten. Wir schnitten den Stern auf, mittendurch und fanden heraus, dass dieser Meteorit gefüllt war, mit einer für uns, noch nicht erkennbaren Flüssigkeit, die nach nichts roch, nach nichts schmeckte und sich auch nicht anfühlte wie eine Flüssigkeit, die wir kannten. Es war kein Wasser, das war klar ... aber was war es denn? Wir mussten es herausfinden. Also entnahmen wir diesem Meteoriten etwas Flüssigkeit, einer von uns musste ins Labor zurückfliegen und sie dort hin bringen. Diesen Job übernahm ich, die eigentlich von weiteren Abenteuern berichten sollte, aber in dem Fall machten wir eine Ausnahme und wir hofften, dass sich, bis ich wieder zurück war, nichts Besonderes ereignen würde.

„Tja, so flog ich dann mit meinem Sternenstaub zurück ins geliebte Nimmerland. Ich kannte weder wo ich hinfliegen sollte, noch in welche Richtung Nimmerland lag, aber ich kam trotzdem ans Ziel. Ich hatte meine Vorstellungskraft wieder gefunden und so kam ich dann ins Labor, setzte mich gleich mit Doloren in Verbindung, traf ihn und übergab ihm die Flüssigkeit des Meteoriten. Er solle sie doch bitte untersuchen und mir dann das Ergebnis mitteilen.
Da ich nun schon einmal da war, musste ich auch die anderen besuchen, sonst hätte es Ärger gegeben, wenn ich sie nicht besucht hätte.
Wendy wollte, dass ich käme, also flog ich zu ihr. Ich richtete ihr Grüße von Peter aus und sie freute sich riesig darüber. Von Wendy wäre zu berichten, dass sie heiratete und Kinder bekam, sie war inzwischen eine junge Mutter von 25 Jahren, also erwachsen und somit für Peter nicht mehr das kleine Mädchen, das er besuchen konnte. Schade eigentlich, aber Peter hatte da so seine eigenen Vorstellungen, die nicht immer stimmten, aber, wenn er meinte, dann sollte er ...
Ich sah ihre Kinder, ich sah ihren Mann und ich sah sie beide in der Küche sitzen und miteinander reden. Sie liebt ihren Mann von Herzen, das weiß ich, und doch blieb Peter immer noch ihr „ein und alles“, wie sie mir sagte. Sie konnte einfach nicht verwinden, dass Peter sie nicht mehr besuchte, aber sie hatte die Hoffnung all die Jahre nicht aufgegeben, dass er doch noch einmal zu ihr zurückkehrte und diese Hoffnung sollte sie nicht betrügen. Er besuchte sie noch einmal, aber davon wird später berichtet ...

Da das Ergebnis von Doloren noch nicht da war und ich wusste, dass sich das noch länger hinziehen würde, überlegte ich, ob ich Peters Eltern besuchen sollte. Ich überlegte sehr lange, weil ich nicht wusste, was ich ihnen sagen sollte. Diese Zeit nahm ich mir dann und flog vom Nimmerland nach England. Tja, da war ich nun. England war immer schon ein Gräuel für mich, ich wollte nie dort hin. Nie war schönes Wetter dort, immer regnete es und dann noch dieser Nebel dazu, es war fürchterlich. Jetzt allerdings war ich hier, nun wollte ich auch die Eltern von ihm besuchen.
Ich flog zum Häuschen seiner Eltern, setzte mich, wie Peter damals, auf den Fenstersims und schaute hinein. Das Kinderzimmer war leer, das Bettchen war leer. Dann flog ich ums Haus herum an das Küchenfenster. Fröhliches Lachen drang mir ans Ohr, Kinderlachen ... ich war überrascht, seine Mutter war in der Küche, sie war alt geworden. Ich überlegte, wie lange es schon her war, dass Peter aus seinem Fenster flog und nicht mehr wiederkam. Wäre Peter hier geblieben, wäre er jetzt 40 Jahre alt, also sind es 32 Jahre her, seit er hier weg ist. Dann musste seine Mutter ca. 60 Jahre alt sein, rechnete ich mir aus. Es war das Enkelkind, das gelacht hatte. Peters Bruder hatte geheiratet und mindestens ein Kind mit seiner Frau. Das Enkelkind sah Peter zum Verwechseln ähnlich. Ich war sehr davon angetan. Dieses Lachen, das ich gehört hatte, war Peters Lachen, wenn er etwas lustig fand. Ich sah seiner Mutter an, dass sie zwischendurch immer mal wieder einen Blick zum Fenster warf, vielleicht in der Hoffnung, ihren „verlorenen“ Sohn noch einmal dort draußen zu entdecken. Diesen Eindruck hatte ich jedenfalls. In diesem Blick lag Sehnsucht, Sehnsucht nach ihrem Peter, den sie wohl nie vergessen hatte und nicht konnte. Ich musste weiterfliegen, sonst wäre ich durchs Küchenfenster, das offen stand, geflogen und hätte ihr von Peter berichtet, aber ich wollte ihr nicht weh tun. Sie hätte neue Hoffnung geschöpft und wer weiß, was Peter in seinem Leichtsinn bei ihr wieder alles kaputt gemacht hätte. Das wollte ich keineswegs. Sie sollte die Hoffnung, die sie hatte, nicht aufgeben! Das wünschte ich ihr so sehr. Vielleicht gab es später einmal einen Weg, den Peter bereit war, zu gehen, um wieder eine Familie Pan zu sein. Aber es sollte wohl nicht so kommen ... doch das wird wieder einmal später berichtet ...Sein Vater war schon lange tot, er konnte die Sehnsucht nach seinem Sohn Peter nicht verkraften und starb an gebrochenem Herzen. Jetzt hatte sie ihren Sohn und ihren Mann verloren ...

Doloren rief mich übers Macromos an (das ist bei uns so eine Art Telefon, Funktelefon), er sei mit den Untersuchungen fertig, sie seien abgeschlossen. Ich machte mich auf den Weg ins Labor. Ich fragte ihn, was es denn nun für eine Flüssigkeit sei. Er erzählte mir irgendetwas über Stoffe, die darin enthalten waren, ihre Zusammensetzung machte den Stoff zu einem hochexplosiven Gemisch. Das war der Knall und die Durchschlagskraft des Meteoriten also. Ich musste schleunigst zurück zu Peter, ihm alles berichten, was ich wusste.
So nahm ich denn mal wieder Abschied von allen im Nimmerland und versprach, wieder einmal vorbei zu schauen, wenn ich wieder hier wäre. Dieses Versprechen löste ich nach einer verdammt langen Zeit ein, aber erst musste die Mission „Mondschatten“ abgeschlossen sein und diese dauerte noch ... Ich flog wieder los ins Reich der Mondschatten, wo sie schon alle sehnsüchtig auf mich warteten.

Es wurde ein herzlicher Empfang. Peter schloss mich in seine Arme, Patrick wollte mir nicht mehr von der Seite weichen, Tinkerbell, die inzwischen wieder aufgetaucht war, flog um mich herum und plapperte fröhlich auf mich ein. Nur einer wollte von mir nichts wissen, das war Baby. Ich dachte, was wohl mit dem Kleinen los war und fragte die anderen: Was ist mit Baby? Was hat er? Patrick antwortete mir: Der ist schon seit Tagen so. Er hat sich verändert seit das mit dem Meteoriten passiert ist, ich weiß nicht, was los mit ihm los ist. Jetzt tauchte die Frage auf, ob es wirklich etwas mit dem Meteoriten zu tun hatte, dass Baby sich veränderte oder er in der Zwischenzeit krank wurde. Das musste aber schleunigst heraus gefunden werden, wenn es nämlich an dem Meteoriten lag, dass er so teilnahmslos wurde, konnten wir davon ausgehen, dass es uns bald genau so ergehen würde. Ich nahm unser Baby auf den Arm, es kuschelte sich an mich und schlief bald darauf ein.

Tinkerbell erzählte mir ganz leise, weil Baby schlief, dass sie als Kundschafterin unterwegs war und etwas sehr Schönes entdeckt hatte. Ja, das kam wirklich unerwartet, nachdem wir so viel schlimme Dinge erlebt hatten. Etwas Schönes konnte jetzt jeder gebrauchen. Sie hatte einen Felsen entdeckt, auf dem etwas eingemeisseltt war, eine Geschichte aus vergangener Zeit. Sie handelte allerdings merkwürdigerweise auch von Peter Pan mit einer Elefantenherde namens „Chaotos del Trompetos“. Welch ein Name für eine Elefantenherde! Wir liefen zu dem Felsen und lasen diese Geschichte:

Peter Pan und die Elefantenherde „Chaotos del Trompetos“

Es war einmal im Nimmerland ...

... eine große Elefantenherde namens Chaotos del Trompetos. Peter Pan schloss sich dieser Herde einfach an, weil er der Meinung war, Chaos sei lustig und Trompete spielen könne er allemal.
Mal lief er mit, mal flog er als Kundschafter für diese voraus. Alle wussten, wenn Trompeter-Peter kam, waren die Elefanten nicht weit.

Sie kamen an eine Stadt, in der sie Halt machten, gleich rechts neben dem Stadttor. Sie bereiteten ein Lagerfeuer vor, auf dem sie am Spieß ein Spanferkel grillten. Es gab ein riesiges Gelage, von dem im Nimmerlande jeder sprach, landauf, landab.
Nachts, als alle schliefen, auch die Elefanten, kam ein kleiner Junge mit dem Namen Nik plötzlich auf die Idee, auf einer Trompete spielen zu müssen. Im Nimmerland ist nichts unmöglich, so kam es dann auch, dass der kleine Nik einem Elefanten den Rüssel abschraubte, um auf ihm zu spielen. Ihr denkt wohl, dass das nicht hinhauen konnte? Recht habt ihr, die Puste fehlte ihm, sie reichte nicht aus, um auf dem Rüssel zu spielen.
So blieb vorerst der Rüssel des Elefanten auf Nik´ s Schlafplatz liegen und er holte sich die Trompete von Peter. Ganz leise zuerst fing er an zu spielen, auf eine Art und Weise, die man im Nimmerlande noch nie gehört hatte. Schöne, sanfte Töne, die jedem ans Herz gegangen wären, wäre noch jemand wach gewesen, aber es schliefen alle.
Leise, sanfte, weiche, fröhliche und auch traurige Töne waren zu hören. Nik war der geborene Trompetenspieler ... Es klang, als wolle er der Nacht sein ganzes, aber noch junges Leben erzählen

Gegen Morgen schlief Nik dann endlich ein, dafür wurde ein anderer ziemlich munter ... es war der Elefant ohne Rüssel. Als er entdeckte, dass sein Rüssel fehlte, sprang er auf. Er trampelte hin, er trampelte her, solange bis alle anderen auch wach waren. Sie fragten ihn: Was hast du? Sie fingen an zu lachen, doch es war kein schadenfrohes Lachen, eher ein verständnisvolles, denn sie wussten alle, wie es war, ohne Rüssel zu sein (Alle Elefanten müssen einmal im Jahr zu einem Trompeten-TÜV. Diese Prüfer schrauben ihnen den Rüssel ab, pusteten alle durch, schauten nach, ob alles in Ordnung war usw. Nach eingehender Prüfung schraubten sie die Rüssel wieder an die Elefanten und sie konnten wieder gehen).

Nik verkroch sich in eine dunkle Ecke, als er aufwachte, weil er sah, wie wütend der Elefant war. Dieser wiederum sah, dass sein Rüssel ! auf Nik´ s Schlafplatz lag. Er entdeckte dabei allerdings auch, dass sich Nik immer mehr verkroch und vor Angst zitterte.

Hey Junge, hast du mir den Rüssel abgeschraubt? fragte er Nik. Er nickte und fürchtete sich immer mehr vor dem großen Elefanten. Doch der sah ihn mit seinen lieben Äuglein nur an und lächelte dann: Wie heißt du denn, mein Junge? fragte er ihn. Nik musste erst schlucken, bevor er antworten konnte: Nik heiße ich! brachte er mit leiser Stimme zustande. Wie alt bist du Nik? Leise antwortete er wieder: Ich bin vierzehn Jahre alt. Also weißt du Nik, wir Elefanten vergessen zwar nie, was uns angetan wurde, aber über deinen Streich muss ich doch wirklich lachen. Komm Nik, sei so gut und schraub mir den Rüssel wieder an, bitte! Fortan war Nik ein Held. Er durfte mit den Elefanten und Peter weiter ziehen, über Berge, durch Täler und er durfte auch auf „Dumbo“ reiten, so hieß der Elefant nämlich.

„Chaotos del Trompetos“ zogen noch lange durchs Nimmerland. Da Tiere im Gegenteil zu den Kindern, älter werden, war einer nach dem anderen in den Elefantenhimmel aufgestiegen. Zu guter letzt natürlich auch Dumbo, Nik´ s bester Freund. Seine letzten Worte von dem Elefanten galten natürlich ihm:

Pass gut auf dich auf mein Freund.
Wenn du eines Tages in die Welt der Erwachsenen zurückkehrst und ich weiß, du wirst es tun, vergiss nie, dass du im Nimmerland warst, Peter Pan kennst, einen besten Freund hast und immer haben wirst, ich behalte dich in meinem Herzen, lieber Nik. Werde erwachsen, aber bleibe im Grunde deines Herzens und deiner Seele ein Kind, das nicht vergisst, dass es träumen kann. Durch deine Träume kehrst du Nacht für Nacht hierher zurück. Denk an meine Worte Nik. Ich werde unsere schöne gemeinsame Zeit nie vergessen.

Gewaltige Worte für einen kleinen Jungen, der am Boden neben Dumbo saß und seinen allerbesten Freund sterben sah ...

Diese Geschichte ging uns allen zu Herzen, aber Tinkerbell hatte Recht behalten, sie war schön ...
Jetzt mussten wir der Frage nachgehen, wer hatte die Geschichte geschrieben und lebte Peter schon seit ewigen Zeiten? Peter konnte sich nicht daran erinnern, dass er jemals mit einer Elefantenherde mitzog, er konnte sich auch nicht an Nik erinnern, der mit ihnen durchs Nimmerland reiste. Es war alles etwas verwirrend, etwas sehr verwirrend ...

... ich fragte Peter: Sag mal, hast du schon immer gelebt? Warum kannst du dich dann nicht daran erinnern? Peter war wie versteinert, als er diese Geschichte, die zwar von ihm handelte, las, aber es war nicht seine eigene. Irgendetwas zog ihn magisch an, diese Worte kamen ihm bekannt vor, er hatte sie schon einmal gehört. Aber wo und wann? Er wusste nicht, was er machen sollte, er überlegte und überlegte, kam aber zu keinem Ergebnis. Wir gingen um den Felsen herum und lasen nichts, aber auch gar nichts, was darauf hindeuten konnte, wer es geschrieben hatte oder in welcher Schriftart es geschrieben wurde.

Wendy fiel mir ein, sie war früher unterwegs mit ihm, als ich noch nicht dabei war, eventuell konnte sie uns weiter helfen. Das sagte ich auch Peter, der immer noch wie eine Salzsäule dastand und sich nicht bewegte. Ja! sagte er, nimm Patrick mit, er kann dir helfen, dieses Geheimnis zu lüften. Warum sollte ich Patrick mitnehmen, warum kam er gerade auf ihn? Er sprach für mich in Rätseln, aber es konnte nicht schaden, wenn ich mit ihm zurückfliegen würde, da hatte er Recht und im übrigen nahm ich Patrick sehr gern mit, denn er war mein Kind.

So flogen wir beide los Richtung Nimmerland zu Wendy. Sie war wirklich die einzige, die uns hier bei diesem Problem noch helfen konnte. Wir landeten, wie immer, wenn wir zu Wendy flogen, auf ihrem Fenstersims, ganz sanft und sachte und klopften an ihr Fenster. Sie freute sich, als sie uns beide sah. Sie öffnete das Fenster und ließ uns hinein. Wendy war schon erstaunt, als wir ihr die Geschichte erzählten und überlegte mit uns, was das wohl sein könnte, denn sie hatte auch keine Ahnung, sie kannte die Geschichte auch nicht.
Jetzt waren wir schon zu sechst, die alle keinen blassen Schimmer davon hatten, was es mit dieser Erzählung auf sich hatte. Sehr komisch! Sie schlug uns aber vor, dass wir nach England fliegen sollten. Sofern Peter´ s Mutter noch lebte, könnte sie uns vielleicht helfen. Peter´ s Mutter? Wie kam Wendy auf diese Idee? Sie erklärte uns, dass sie schon lange den Verdacht hatte, dass Peter´ s Vater früher als Peter Pan senior im Nimmerland gewesen sei und es ihn dorthin immer wieder zurückzog. Na gut, konnte ja stimmen, aber Peter´ s Vater lebte nicht mehr und wir konnten ihn nicht fragen, aber vielleicht wusste die Mutter etwas davon. Das war eine Möglichkeit, die wir nicht außer acht lassen konnten.

So flogen Wendy, Patrick und ich zu Pans und klopften an die Eingangstür. Ich muss gestehen, ich war noch nie in diesem Haus gewesen und als Frau Pan uns hereinbat, war ich sichtlich überrascht, wie groß dieses eigentlich war, was man von außen gar nicht so sah. Wer allerdings der Überraschtere von uns vieren war, ließ sich bald feststellen. Sie empfing uns nämlich mit den Worten: Auf euch warte ich schon die ganze Zeit! Ich hatte gemerkt, dass du, Ruth, neulich hier warst und dich auf den Fenstersims gesetzt hattest. Du hattest aber nicht vor hier anzuklopfen. Hattest du einen bestimmten Grund, aus dem du hier warst? Ich sah sie an und sagte dann: Ja, einen Grund gab es dafür. Wir hatten alle zusammen einen Meteoriten gefunden, weshalb ich dann nach Nimmerland flog und von dort nach hier ist es nicht mehr sehr weit. Deshalb beschloss ich, hierher zu fliegen, um zu sehen, ob die Familie Pan ihren Sohn vergessen hatte, aber ich kam zu dem Entschluss, dass diese Familie in keiner Weise ihren „verlorenen“ Sohn vergaß. So machte ich mich wieder auf den Heimweg, weil ich dachte, dadurch, dass ich hier war und nicht mit dir sprach, konnte ich auch keine neuen Sehnsüchte nach Peter wecken. Also flog ich, ohne bei euch anzuklopfen, wieder ins Reich der Mondschatten zurück. Allerdings sah ich auch die Sehnsucht in deinen Augen liebe Frau Pan. Frau Pan sah mich mit ihren dunklen Augen an, als wollte sie sagen Neue Sehnsüchte? Noch immer vermisse ich diesen kleinen Kerl, der damals ausflog ...

Ja, da hatte sie wohl Recht, dachte ich. Aber aus diesem Grund waren wir nicht gekommen, sondern wir wollten hören, was sie von ihrem Mann und im Zusammenhang mit ihm und dem Nimmerland wusste.

Als sie hörte, was wir wollten, erklärte sie sich bereit, uns zu helfen. Sie erzählte alles über ihren Mann, über das Nimmerland, von dem sie wirklich Ahnung hatte, wie wir feststellen mussten und über sich selbst (sie war auch im Nimmerland gewesen).

Das Schönste, was sie erzählte war, dass sie und ihr Mann, als sie noch Kinder waren, sich im Nimmerland trafen, sich verliebten und wieder nach England zurückkehrten, um erwachsen zu werden, sodass sie heiraten konnten. Diese Geschichte rührte uns alle. Sie berichtete uns über die Geschichten, die sie im Nimmerland erlebten, natürlich war darunter auch die Erzählung von „Peter Pan und seine Elefantenherde“.

Aha, dachten wir, daher wehte der Wind. Peter Pan senior war es also, der mit dem kleinen Nik und seiner Elefantenherde umherzog. Wir fragten sie, wer diese Erzählung auf den Felsen im Reich der Mondschatten eingraviert hatte. Sie sagte, dass das ihr Mann war, bevor er wieder zurück nach England ging. Es war ein wunderschöner Tag mit ihr, das war er wirklich. Wir saßen in der Küche, auf ihrer Eckbank, auf der sie schon mit ihrem Mann saß, als er noch lebte. Sie hörte nicht auf mit den Erzählungen. Wir berichteten ihr von ihrem „verlorenen“ Sohn im Nimmerland. Frau Pan war schon erstaunt darüber, dass er so war wie ihr Mann, aber es wurde ihr auch klar, dass er nicht anders hätte handeln können. Ihr Sohn war dafür geboren, im Nimmerland glücklich zu werden ... Allerdings meinte sie noch, ein Besuch von ihm bei ihr wäre schon schön, sie wollte ihn unbedingt wiedersehen. Wir versprachen ihr, mit Peter zu reden und ihn davon zu überzeugen, dass er dringend nach Hause müsste, um sie zu besuchen. Dieser Tag war allerdings der letzte, den sie erleben sollte, sie starb, als wir wieder zurück ins Reich der Mondschatten flogen, doch das soll ein anderes Mal erzählt werden ... sie erlebte nichts mehr ... auch nicht, dass Peter sie wirklich besuchen wollte ...

Frau Pan erzählte uns vor unserem Abflug ins Reich der Mondschatten noch eine Geschichte:

Sie war mit ihrem Mann unterwegs, draußen auf den „grünen Hügeln“, das war ein Ort, an dem man sich wohlfühlen konnte ... in England ... und trafen dort einen alten Mann, einen „Wandersmann“, der ihnen folgendes berichtete:

*Er sei als junger Knabe einmal im Nimmerland gewesen und hatte Peter Pan sen. getroffen. Er hatte ihm dann seine Geschichte erzählt, eben diese Geschichte mit der Elefantenherde. *

Wir flogen auf und davon, uns war klar, dass wir wieder zurück mussten. Peter wartete sicher ganz sehnsüchtig auf uns und auf die Erklärung, was es mit dieser Geschichte auf sich hat. Im Reich der Mondschatten angekommen, sahen wir Peter schon von weitem. Er hatte etwas gefunden .... aber was es war, wussten wir noch nicht.

Wir landeten mit einem Freudenschrei auf dem Boden, wir umarmten uns, freuten uns, dass wir uns wieder sahen. Endlich wieder im Reich der Mondschatten. Er fragte uns, wie unsere Reise war. Wir erzählten ihm alles, auch das, was seine Mutter uns gesagt hatte. Peter nahm alles zur Kenntnis, aber er zeigte keinerlei Regung als wir seine Mutter erwähnten. Ich konnte mir schon vorstellen, was in ihm vorging. Es war nicht leicht zu erklären, was Peter dachte oder was er machte, er war noch ein Kind und sein Denken und Handeln war dem eines Kindes. * Also, ich muss Wendy schon Recht geben, all ihre Mühe war umsonst, er ließ sich nicht erziehen, er wollte Kind bleiben und auch für immer im Nimmerland sein. * Er war wie sein Vater, uneinsichtig, stur und Kind. Na ja, vielleicht sollte es dann auch so sein ...

Was hatte Peter da in der Hand? Wir schauten es an, es war ein blauer Kristall. Wo hast du ihn her? fragte ich ihn. Ich habe ihn dort gefunden, wo auch die Geschichte steht, am Felsen. War das ein Zeichen von seinem Vater? Hatte er das für seinen Sohn liegen lassen? Oder war der blaue Kristall für jemand anderen gedacht? Ich dachte, Doloren wird wieder einiges zu tun haben, wenn ich wieder nach Nimmerland fliegen sollte, aber ich sollte nicht fliegen, sondern Peter flog selbst. Er wollte es so! Wenn er etwas will, dann hat sich jeder zu fügen, sonst würde er böse werden. Wir kamen gerade an, als Peter wegflog. Es war schon irgendwie komisch, wir waren eigentlich immer zusammen auf Abenteuer gegangen, jetzt ist es so, dass wir uns immer wieder trennen müssen. Hatte das Reich der Mondschatten dafür gesorgt, dass wir ins eines Tages aus den Augen verlieren würden? Wenn es so war, dann mussten wir etwas dagegen unternehmen.

Hatte der blaue Kristall vielleicht etwas mit dem Meteoriten zu tun in irgendeiner Weise? Das mussten wir heraus finden. Es lag an uns, das Geheimnis zu lüften. Der wunderbar leuchtende Stein war zwar nicht da, aber mit Hilfe unserer Vorstellungskraft konnten wir ihn wieder herbei schaffen. Also, stellten wir uns in eine Reihe und stellten uns vor, dass dieser Stein wieder in unseren Händen war und kurz darauf lag er in Patricks Hand. Nun mussten wir feststellen, ob er irgendetwas bewirkte, wenn wir zum Meteoriten liefen und ihn dort an den Stein hielten.

Kaum angekommen, zog uns der Meteorit magnetisch an. Aha, dachten wir, die beiden hatten etwas miteinander zu tun. Nur, was es war, das wussten wir noch nicht und mussten es herausfinden. Es zog uns immer weiter zum Stein aus dem Himmel und zwar zu einer Öffnung an der linken Seite, die wir noch gar nicht gesehen hatten. Dort war das Geheimnis versteckt. Wir schauten in die Öffnung und sahen etwas ganz Besonderes. Das hatten die Schattengeister wohl nicht gern, dass wir ihr Versteck errieten. Sie hatten dort ihre Zentrale, wir sahen Computer blinken und glitzern und viele, viele Schreibtische, die in einer Reihe aufgestellt waren. Warum war uns das vorher nicht aufgefallen? War die Öffnung schon immer da gewesen oder ist sie jetzt erst durch den blauen Stein entstanden? Wir standen vor einem Rätsel, das von uns gelöst werden musste. Die Öffnung war so groß, dass wir hineingehen konnten. Ja, jetzt waren wir hinter das Geheimnis gekommen und wir liefen so schnell wir konnten, hinein. Es hatte uns keiner gesehen, dachten wir. Aber, die Schattengeister waren überall, wie wir ganz schnell feststellen mussten.


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zuletzt bearbeitet 22.09.2021 | Top

   


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