Thema: Suizid/Selbstmord

#1 von Sonnenstrahl , 06.05.2011 12:06

München (AFP) . Die Zahl der Selbstmorde in Deutschland ist auf einen historischen Tiefstand gefallen. 2007 nahmen sich bundesweit 9402 Menschen das Leben, im Jahr zuvor waren es 9765, wie der "Focus" unter Berufung auf das Statistische Bundesamt berichtet. Gegenüber 1980 hat sich die Zahl der Fälle demnach halbiert. Damals waren 18.451 Menschen freiwillig aus dem Leben geschieden. Trotz des Rückgangs starben im vergangenen Jahr mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle (4949), Tötungsdelikte (2347) und Aids (500) zusammen, wie das Magazin berichtet.

Im Durchschnitt sterben in Deutschland jährlich zwischen 11.000 und 12.000 Menschen durch Suizid (etwa 14 je 100.000 Einwohner), wobei zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist. Diese Zahl entspricht ca. 1,3 Prozent aller Todesfälle und übersteigt damit die Anzahl der Verkehrstoten (5.362 Todesopfer im Jahr 2005) bei weitem. In der Altersgruppe der 15- bis 35-Jährigen ist der Suizid die zweithäufigste Todesursache (nach dem Unfalltod). Allerdings ist die verbreitete Annahme, dass Suizid in dieser Altersgruppe besonders häufig verübt wird, ein Trugschluss: Suizid ist in dieser Altersklasse neben Mord und Unfall aufgrund der weniger häufigen Krankheiten die nahezu einzig mögliche Todesursache.

Die meisten Suizidfälle gab es in Deutschland 2006 in Bayern (13,3 je 100.000 Einwohner), die wenigsten in Sachsen-Anhalt (6,6 je 100.000 Einwohner).

Die Zahl ernsthafter Suizidversuche liegt bei ca. 100.000 bis 150.000 (auch hier sind genaue Erkenntnisse aufgrund der hohen Dunkelziffern schwierig), also um den Faktor 10 bis 15 über der der ausgeführten Suizide. Mit anderen Worten: Etwa jeder zehnte Suizidversuch geht tödlich aus. Die Zahl der Suizidversuche ist bei Frauen etwas höher als bei Männern (131 gegenüber 108 Versuche je 100.000 Einwohner ).

Die Zahl erfolgreicher Suizidversuche ist jedoch bei Männern deutlich höher als bei Frauen mit weiter steigender Tendenz: Drei Viertel aller erfolgreichen Suizide werden von Männern begangen. Von den 10.733 Suiziden im Jahr 2004 in Deutschland wurden 7939 (74 %) von Männern und 2794 von Frauen begangen. Die Suizidrate von Ärzten ist bis zu 3,4-mal höher als die anderer Bürger, bei Ärztinnen ist die Rate sogar um bis zu 5,7-mal erhöht.



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RE: Thema: Suizid/Selbstmord

#2 von Sonnenstrahl , 26.12.2022 19:07

Im Jahr 2021 starben in Deutschland insgesamt 9 215 Personen durch Suizid – das waren über 25 Personen pro Tag. Männer nahmen sich deutlich häufiger das Leben als Frauen, rund 75 % der Selbst­tötungen wurden von Männern begangen. Das durch­schnittliche Alter von Männern lag zum Zeitpunkt des Suizides bei 59,3 Jahren. Frauen waren im Durchschnitt 61 Jahre alt. Im Vergleich zum Vorjahr (9 206 Suizide) ist ein minimaler Anstieg zu verzeichnen. Insgesamt ist die Zahl der Suizide jedoch in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen: 1980 nahmen sich beispielsweise noch rund 50 Personen pro Tag das Leben.

Die am häufigsten gewählte Suizid-Methode war sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Selbst­tötung durch "Erhängen, Strangulieren oder Ersticken": Fast die Hälfte aller Männer, die Suizid beging, starb auf diese Art und Weise (48,4 %). Bei den Frauen waren es 30,8 %, die diese Art der Selbsttötung wählten.

Innerhalb der Bundes­länder lagen deutliche Unterschiede bezüglich der Suizidraten vor: Betrachtet man die Sterberate je 100 000 Einwohner gab es in Nordrhein-Westfalen mit 7,4 Suiziden pro 100 000 Einwohner die wenigsten Selbsttötungen. Am höchsten fiel die Quote mit 16,1 in Sachsen aus.




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