Seelischer Missbrauch

#1 von Sonnenstrahl , 26.10.2021 15:42

Emotionale Erpressung, Herabsetzung, Liebesentzug - seelischer Missbrauch hat viele Gesichter.

Er richtet genauso großen Schaden an wie körperliche Gewalt und Vernachlässigung – aber er ist viel verbreiteter. Jedes dritte Kind ist solchen verletzenden Verhaltensweisen ausgesetzt, schätzen Experten.

„Anders als vermutet, haben alle Formen von Misshandlungen ähnlich schwerwiegende Folgen – seelische genauso wie körperliche“, sagt David Vachon von der McGill University. Die Konsequenzen reichten von Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen und Aggression bis hin zu Ängsten, Depressionen und Traumata – auch bei Kindern, die „nur“ seelischen Grausamkeiten ausgesetzt gewesen waren.


Seelische Schäden

Der Psychologe nutzte Daten, die über das Mt. Hope Family Center gesammelt worden waren. Dort waren über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren Sommercamps für Kinder zwischen fünf und 13 Jahren, die aus schwierigen Familienverhältnissen stammten, veranstaltet worden. Etwa die Hälfte der rund 2300 Kinder war Opfer seelischen oder körperlichen Missbrauchs geworden. Diese glichen die Wissenschaftler mit etwaigen psychischen und Verhaltensstörungen ab. Dabei zeigte sich, dass die psychischen Schäden aufgrund emotionalen Missbrauchs genauso verheerend waren wie durch körperliche Misshandlungen.

„Es handelt sich um eine weitverbreitete Grausamkeit, die zudem weit weniger geahndet wird als andere Formen der Kindsmisshandlung“, sagt Vachon. Die Psychologen fordern, stärker für das Thema emotionaler Missbrauch zu sensibilisieren und den Opfern angemessene therapeutische Hilfe zukommen zu lassen.


Emotionaler Missbrauch

Emotionaler Missbrauch manifestiert sich vor allem innerhalb von Partnerschaften und in der Eltern-Kind-Beziehung, ist aber auch in allen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen möglich. Er ist viel verbreiteter als körperliche Gewalt – aber ebenso zerstörerisch. Emotionaler Missbrauch untergräbt nachhaltig das Selbstwertgefühl und verursacht bleibende Ängste. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass emotionaler Missbrauch insbesondere bei Kindern Narben im Gehirn hinterlässt: Unter anderem wird dadurch die Hirnreifung gestört. An den Folgen tragen die Kinder ein Leben lang.

Beispiele für emotionalen Missbrauch sind Verhaltensweisen wie

Liebesentzug
Ignorieren, um zu bestrafen
Herabsetzung (“Wie kann man bloß so blöd sein?”)
Einschüchterung durch Aggression
Ausschließen von gemeinsamen Aktivitäten
emotionale Erpressung (“Wenn du das tust, dann hab ich dich nicht mehr lieb.”)




Quelle: netdoktor.de


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zuletzt bearbeitet 26.10.2021 | Top

   


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